Kolben 3mm zu kurz! Aber warum?

Ich habe einen restaurierten R 22 gekauft, da der Besitzer nach dreimaligem zerlegen keine Lust mehr hatte, da der Motor vor und nach der Restauration blaurauch hatte und schlecht ansprang.

Nach dem öffnen des Motors und wieder zusammenbau war es noch schlechter bei Ihm wie vorher.

 

 

Habe als erstes die Steuerzeiten gemessen und festgestellt, dass die um 5° Nockenwelle bzw. um 10° Kurbelwelle falsch waren.

Das Nockenwellenrad hat 72 Zähne, also ein Zahn falsch.

 

Dann Druckverlust gemessen, aber war i.O.

 

Also Motor zerlegt und Nockenwellen Rad Position geprüft.

Nockenwellenradposition war i.O. Aber Warum?

Habe dann das Rad mit einem anderen verglichen und festgestellt, dass die Keilnut um eine Zahnbreite falsch war. Aber die Markierung war leider auch falsch.

Fazit: Allgaier hatte das falsch markierte Rad richtig eingebaut aber die Markierung nicht korrigiert.

Daher lief der Motor nach erneutem Zusammenbau schlechter als vorher, da ja mit richtiger Markierung eingebaut wurde.

 

Super, also Rad um einen Zahn verdreht eingebaut. Jetzt sollte der Motor laufen.

 

Aber leider nein, Blaurauch, schlechter Start obwohl die Steuerzeiten jetzt stimmen.

 

Also Kompression messen obwohl Druckverlustmessung i.O.

Überraschung, Kompression sauschlecht.

 

Also Motor wieder zerlegen, und festgestellt, dass der Kolben ca. 2,8mm im O.T unter der Büchse geendet hat.

 

Wie kann das sein? Damit müßte der Motor schon bei Allgaier nicht richtig gelaufen sein.

Also Kolben raus und bei Kolben Wahl einen Kolben bestellt mit der Bitte 3mm länger.

Herr Wahl der Kolbenspezialist im Stuttgarter Raum sagte, das wäre schon der dritte der bei Ihm bestellt worden wäre.

 

Da war was oberfaul.

Also alles genau vermessen.

Und siehe da:

 

Ursache war das Kolbenbolzenlager im Pleuel.

 

Es muß bei Allgaier eine Serie gegreben haben, wo der Abstand des Büchsenendes nicht zur Mitte der Kurbelwelle gepasst hat und zwar bei mir um 1,5mm zu lang.

Also hat Allgaier in dem Fall einfach das Kolbenbolzenlager im Pleuel um 1,5mm

aussermittig gebohrt.

Damit war das Problem gelöst.

 

Aber: Bei meinem Motor hatte sich im Laufe des Betriebs das Lager gedreht und war in von der oberen Excenterlage in die untere Excenterlage gegangen. Diese Lage ist aber auf Grund der Kräfte stabil und bleibt dort.

Damit zweimal 1,5 mm macht drei mm.

 

Als Lager raus, um 180° gedreht wirder rein und mit Schraube gesichert.

Motor zusammengebaut und läuft wieder Top!!

 

Mann lernt nie aus.